Die 3 grössten Unterschiede zwischen Inkassofirmen in der Schweiz
18. November 2021 | Inkassofirma Schweiz | Petra Gissinger
Wer offene Forderungen besitzt, die er einer Inkassofirma in der Schweiz zum Einzug überlassen möchte, wird sehr schnell feststellen, dass es offensichtlich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen gibt.
Die Schweiz ist als Wirtschaftsraum einer der finanzstärksten und vielgestaltigsten der Welt und die hier tätigen Dienstleister sind ein Spiegelbild dieser Realität. Die Inkassofirmen in der Schweiz bedienen die unterschiedlichsten Anforderungen und können dies, weil sie sich entsprechend aufgestellt haben.
Die Aufgaben von Inkassounternehmen
Der Forderungseinzug
Das italienische Wort incassare bedeutet einziehen oder eingedeutscht einkassieren. Der Begriff entstammt dem Bankwesen, innerhalb dessen die damit zusammenhängenden Tätigkeiten an Bedeutung verloren haben (Scheckinkasso, Wechselinkasso, Dokumenteninkasso).
Unter dem Wort Inkasso wird heute allgemein der Vorgang verstanden, der die Übergabe einer Forderung an eine Person oder Firma umfasst, die dem Einzug von Forderungen gewerblich nachgeht.
Die Rechtsordnung der Schweiz unterscheidet das vorgerichtliche Verfahren und das gerichtliche Verfahren, das im Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs geregelt ist. Das vorgerichtliche Prozedere ist nicht ausdrücklich genormt, sondern unterliegt den Regeln des allgemeinen Geschäftslebens.
Inkassofirmen in der Schweiz werden nicht ausdrücklich für ihre Tätigkeit zugelassen und verfügen auch nicht über Rechte, die sich von denen anderer Teilnehmer am Geschäftsleben abheben.
Inkassofirmen in der Schweiz sind vor allem bemüht, das gerichtliche Verfahren zu vermeiden und aussergerichtliche Einigungen mit dem Schuldner anzustreben.
Die gänzliche oder teilweise Übernahme der Debitorenverwaltung
Eine Reihe von Inkassounternehmen bietet als Dienstleistung die völlige Übernahme des Kundenverkehrs nach Rechnungsstellung an.
Für den Kunden ist es zunächst nicht erkennbar, dass er nicht mit dem Unternehmen kommuniziert, mit dem er ein Vertragsverhältnis eingegangen ist. Das Inkassoinstitut überwacht den Zahlungseingang auf dem Gläubigerkonto und versendet im Verzugsfall Erinnerungsschreiben mit dessen Briefkopf. Die erste Mahnung mit Fristsetzung erfolgt meist ebenfalls noch auf diese Weise. Je nach Abrede kann die zweite Mahnung noch neutral oder aber bereits offen durch das Inkassounternehmen erfolgen.
Diese Form der Debitorenverwaltung ist sehr effizient, da bereits in einem frühen Stadium beim Auftreten von Problemen wie Postrücklauf kompetent reagiert wird. Die Mitarbeiter von Inkassounternehmen haben in der Schweiz Zugriff auf Datenbanken mit Problemschuldnern .
Der Forderungsankauf
Eine Reihe von Inkassounternehmen kauft Forderungen anderer Unternehmen an. Dabei übernimmt der Käufer das Ausfallrisiko vom Verkäufer.
Dem Ankauf geht eine sorgfältige Analyse und Risikobewertung voraus, die in einem Preisangebot Ausdruck findet. Der Verkäufer erhält unmittelbar nach Vertragsabschluss die vertraglich festgelegte Kaufsumme und ist von der weiteren Betreibung völlig entlastet.
Ein Forderungsverkauf sorgt zügig für Liquidität und verbessert so die Handlungsfähigkeit im Kerngeschäft.
Eine Forderung kann einzeln verkauft werden, üblicherweise handelt es sich aber um ein Forderungsportfolio.
Bonitätsprüfungen
Stehen bei einer Firma Vertragsverhandlungen mit einem Kunden an, deren finanzielles Volumen von existentieller Bedeutung oder sehr langfristig angelegt ist, so ist es anzuraten, sich Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse des künftigen Vertragspartners zu verschaffen.
Inkassounternehmen verfügen über verschiedene Möglichkeiten, sich qualifizierte Auskünfte zu einer Person oder einem Unternehmen zu verschaffen. Im Allgemeinen werden diese durch Scoring- oder Rating-Verfahren in Verbindung mit Wirtschaftsauskunfteien erstellt. Natürlich beziehen sich Wirtschaftsauskünfte hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Zahlungswilligkeit eines Schuldners immer auf die jüngere Vergangenheit und die zur Zahlungsfähigkeit auf die Gegenwart, aber sie reduzieren das wirtschaftliche Risiko trotzdem erheblich.
Begleitung gerichtlicher Verfahren gegebenenfalls unter Einschaltung von Rechtsanwälten
Die Hauptaufgabe von Inkassounternehmen in der Schweiz besteht darin, Zahlungen ohne gerichtliches Betreibungsverfahren zu erreichen, so lässt sich dies nicht immer vermeiden. Das Erwirken von Titeln (Vollstreckungsbescheid, Urteil, gerichtlicher Vergleich etc.) und die nachfolgende Durchführung der Zwangsvollstreckung gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich.
Begleitung des Insolvenzverfahrens und Überwachung ausgeklagter Forderungen
Die Anmeldung der Forderungen im Insolvenzverfahren und die kontinuierliche Überwachung, die Nachverfolgung angeklagter und vorübergehend uneinbringlicher Forderungen (Schuldscheinverwaltung) sind wichtige Dienstleistungen für Gläubiger.
Die Unterschiede zwischen den Inkassounternehmen
Natürlich gibt es grosse Unternehmen und kleine Büros, aber dies sagt nichts über ihre Tätigkeitschwerpunkte oder ihre Qualität aus.
B2B und B2C
Es gibt Inkassofirmen in der Schweiz, die sich auf den Umgang mit privaten Schuldnern besonders gut verstehen. Andere beschränken sich weitgehend auf gewerbliche Schuldner.
Lokal, national und international
Der in einem begrenzten Radius um seinen Firmensitz tätige Handwerksbetrieb benötigt für sein Inkassoproblem meist keine internationalen Beziehungen. Er sollte aber solide Kenntnisse der lokalen und vielleicht regionalen Wirtschaftsstruktur haben. Handelt es sich beim Schuldner um die Niederlassung einer ausländischen Firma oder um eine Forderung gegen ein Unternehmen mit Sitz im Ausland, ist eine entsprechende Vernetzung erforderlich.
Branchenkenntnisse
Es gibt Bereiche der Wirtschaft wie etwa das Bauhaupt- und Baunebengewerbe. Diese erfordern viel Hintergrundwissen sowohl über die gewöhnlichen Abläufe wie auch über die handelnden Personen, soll eine Forderung beim richtigen Adressaten durchgesetzt werden.
Umfang des Leistungsspektrums
Nicht jedes Inkassobüro bietet alle für die Branche typischen Leistungen an. Die Gesamtübernahme einer Debitorenverwaltung setzt entsprechende technische und personelle Kapazitäten voraus. Denn der Forderungsankauf verlangt eine sehr spezielle fachliche Qualifikation und eine entsprechende Kapitalausstattung.
inkassoregister.test
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Inkassofirmen in der Schweiz sind für die Auftraggeber so erheblich, das für den Aussenstehenden ein Überblick kaum möglich ist. Um jedem Gläubiger zum für ihn richtigen Inkassobüro zu verhelfen, hat der Verband geprüfter Inkassounternehmen Schweiz vgis inkassoregister.test gegründet, eine von engagierten Fachleuten gepflegte Datenbank. Sie teilen uns Ihr Inkassoproblem telefonisch mit und wir suchen den geeigneten qualifizierten und seriösen Partner für Sie.
Wer nach den drei grössten Unterschieden zwischen Inkassounternehmen in der Schweiz sucht, wird sicher zunächst die Unterschiede im Leistungsspektrum und beim Aktionsradius nennen: Der wichtigste Unterschied ist aber die Mitgliedschaft im vgis und damit die Vermittlung durch inkassoregister.test, die eine sowohl gesetzestreue wie auch effiziente Lösung Ihres Inkassoproblems bedeutet.